Gezeiten.

Die Gezeiten, auch als Tiden oder Gezeitenschwankungen bezeichnet, sind periodische Veränderungen des Wasserstands in den Meeren und Ozeanen, die durch die Gravitationskräfte von Mond und Sonne auf die Erde verursacht werden. Die Gezeiten sind ein Phänomen, das in Küstengebieten auftritt und einen regelmäßigen Wechsel zwischen Ebbe (ablaufendes Wasser) und Flut (einlaufendes Wasser) verursacht.

Die Gezeiten entstehen durch die anziehende Gravitationskraft des Mondes und der Sonne auf die Wassermassen der Erde. Der Mond ist aufgrund seiner Nähe zur Erde der Hauptfaktor für die Gezeiten, während die Sonne einen geringeren Einfluss hat. Die Anziehungskraft des Mondes zieht das Wasser auf der erdnächsten Seite der Erde stärker an und erzeugt eine Flutwelle, während auf der gegenüberliegenden Seite der Erde eine Flutwelle entsteht, weil das Wasser dort relativ gesehen weniger stark angezogen wird. Dies führt zu einem Wechsel zwischen Ebbe und Flut, der etwa alle 6 Stunden und 12 Minuten einen vollständigen Zyklus durchläuft.

Die Höhe der Gezeiten, also der Unterschied zwischen dem höchsten Wasserstand (Hochwasser) und dem niedrigsten Wasserstand (Niedrigwasser), kann je nach geografischer Lage, örtlichen Bedingungen und der Position von Mond und Sonne variieren. Es gibt Orte auf der Erde mit extrem hohen Gezeiten, wie beispielsweise den Bay of Fundy in Kanada, wo der Unterschied zwischen Ebbe und Flut mehrere Meter beträgt, während es an anderen Orten eher geringe Gezeiten geben kann.

Die Gezeiten haben verschiedene Auswirkungen auf Ökosysteme, Navigation, Küstenentwicklung, Energiegewinnung und menschliche Aktivitäten entlang der Küste. Sie sind auch ein wichtiges Thema für die wissenschaftliche Forschung und werden von Gezeitenkalendern und Vorhersagen für Küstengebiete überwacht und genutzt.