Wie funktioniert ein Atomkraftwerk? 

Ein Atomkraftwerk (AKW) produziert elektrische Energie durch die Nutzung von Kernenergie. Der Prozess beginnt mit der Spaltung von Uran-Atomkernen in einem Kernreaktor. Dies setzt große Mengen an Wärmeenergie frei, die verwendet wird, um Wasser in einem geschlossenen Kreislauf zu erhitzen. Der entstehende Wasserdampf treibt Turbinen an, die Generatoren betreiben, um elektrischen Strom zu erzeugen. Im Kernreaktor werden die Uran-Atome durch Neutronenbeschuss gespalten, was zu einer Kettenreaktion führt. Dabei werden weitere Neutronen freigesetzt, die andere Uran-Atome spalten können. Um die Kettenreaktion kontrolliert ablaufen zu lassen, wird ein Material verwendet, das die Neutronen aufnimmt und so die Reaktion verlangsamt oder stoppt. Dieses Material wird als „Regelstäbe“ bezeichnet und kann in den Reaktor eingeführt oder daraus entfernt werden, um die Reaktionsrate zu steuern.

Die Wärmeenergie, die durch die Kernspaltung freigesetzt wird, wird über einen geschlossenen Wasserkreislauf transportiert. Das erhitzte Wasser gibt seine Wärmeenergie an einen zweiten Wasserkreislauf ab, in dem der Wasserdampf erzeugt wird, der die Turbinen antreibt. Der Dampf wird anschließend gekühlt und wieder in flüssiger Form zurückgeführt, um erneut erhitzt zu werden. Auf diese Weise wird die Wärmeenergie in Bewegungsenergie umgewandelt, die schließlich elektrische Energie erzeugt. Ein Atomkraftwerk muss ständig überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Kettenreaktion kontrolliert abläuft und dass kein radioaktives Material in die Umwelt gelangt. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen birgt die Nutzung der Kernenergie auch Risiken, wie zum Beispiel den Austritt von radioaktiven Stoffen in Folge von Unfällen oder Fehlfunktionen.