Lucy ist der Spitzname für das Fossil eines weiblichen Individuums der Art Australopithecus afarensis, das vor etwa 3,2 Millionen Jahren lebte. Ihr wissenschaftlicher Name ist AL 288-1. Lucy wurde 1974 in der Afar-Region von Äthiopien von dem paläoanthropologischen Forschungsteam unter der Leitung von Donald Johanson entdeckt.

Lucy ist eines der bekanntesten und bedeutendsten Fossilien der menschlichen Evolution, da sie zu den ältesten bekannten Vertretern der Vormenschen gehört. Ihr Skelett ist eines der vollständigsten, das jemals gefunden wurde und bietet wichtige Einblicke in die Anatomie und Fortbewegung unserer Vorfahren.

Das Skelett von Lucy zeigt, dass sie aufrecht gehen konnte, was als bipedale Fortbewegung bezeichnet wird. Ihre Knochen weisen Merkmale auf, die sowohl an Menschenaffen als auch an Menschen erinnern. Sie hatte eine geschätzte Körpergröße von etwa 1,10 bis 1,20 Metern und wog wahrscheinlich etwa 27 Kilogramm.

Lucy hat dazu beigetragen, unser Verständnis der menschlichen Evolution zu erweitern und zeigt, dass aufrechtes Gehen eine wichtige Entwicklung in der frühen Hominin-Geschichte war. Ihr Fund bestätigte die Hypothese, dass die bipedale Fortbewegung ein wesentlicher Schritt in der Entwicklung des Menschen war.

Die Entdeckung von Lucy und anderen Fossilien des Australopithecus afarensis hat die Debatte über die Herkunft und Entwicklung der Homininen, einschließlich des Homo sapiens, geprägt. Es wird angenommen, dass sich die Linie des Australopithecus afarensis vor etwa 4 Millionen Jahren von den Vorfahren der Menschenaffen abgespalten hat und eine wichtige Rolle in der Evolution des Menschen gespielt hat.