Anionen sind negativ geladene Ionen, die entstehen, wenn ein Atom Elektronen aufnimmt. Dies geschieht in der Regel durch Elektronenübertragung von einem anderen Atom, das Elektronen abgibt und dadurch zum Kation wird. Anionen haben eine höhere Elektronenzahl als das neutral geladene Atom, von dem sie stammen.

Hier sind einige wichtige Merkmale von Anionen:

  1. Elektronenaufnahme: Anionen entstehen, wenn ein Atom Elektronen aufnimmt. Dies geschieht typischerweise bei Nichtmetallen, die eine hohe Elektronenaffinität haben und dazu neigen, Elektronen aufzunehmen, um die Elektronenkonfiguration eines stabileren Edelgases zu erreichen.
  2. Negative Ladung: Durch die Aufnahme von Elektronen erhält das Atom eine zusätzliche negative Ladung. Die Anzahl der Elektronen, die ein Atom aufnimmt, bestimmt die Ladung des Anions. Zum Beispiel hat ein Sauerstoffatom (O) in der Regel 6 Valenzelektronen, aber wenn es 2 zusätzliche Elektronen aufnimmt, wird es zu einem Sauerstoffanion (O2-) mit insgesamt 8 Elektronen und einer Ladung von -2.
  3. Ionenradius: Anionen haben in der Regel einen größeren Ionenradius als die neutralen Atome, von denen sie abgeleitet sind. Dies liegt daran, dass die zusätzlichen Elektronen die gegenseitige elektrostatische Abstoßung erhöhen und die Elektronenwolke sich weiter ausdehnt.
  4. Reaktivität: Anionen sind oft chemisch reaktiver als ihre neutralen Atomformen, da sie zusätzliche Elektronen zur Verfügung haben, um sich an andere Ionen oder Moleküle zu binden und an chemischen Reaktionen teilzunehmen.

Beispiele für Anionen sind das Chloridion (Cl-), das Fluoridion (F-), das Sulfation (SO42-), das Nitration (NO3-), das Hydroxidion (OH-) und das Carbonation (CO32-). Anionen spielen eine wichtige Rolle in chemischen Reaktionen, Lösungschemie, Säure-Base-Reaktionen und vielen biologischen Prozessen.